AUSTRALIEN UND OZEANIEN, NEUSEELAND, 2008

NEUSEELAND - DAS SCHÖNSTE ENDE DER WELT

Nachdem unsere eigentliche Hochzeitsreise aus 3 Tagen am Gardasee bestand, sind wir einige Monate später aufgebrochen, um ans Ende der Welt zu fliegen in das von Deutschland am weitesten entfernte Land - Neuseeland, auch Aotearoa das Land der langen weißen Wolke genannt.

Es war unser erster gemeinsamer Urlaub mit einem Camper, was im Vergleich zu den vorherigen Rucksackurlauben vieles angenehmer machte. Keine Unterkunft suchen, kein Transport organisieren und dank Küchenzeile auch weniger Gedanken ums Essen machen. Den Hinflug haben wir über Hongkong mit Lufthansa und Air New Zealand gebucht, zurück ging's einmal rum über Los Angeles zurück nach München.

Nach 24 Stunden Flugzeit sind wir dann etwas gerädert in Auckland angekommen, mussten aber gleich unseren Camper abholen. Zu unserem Erstaunen war das Ding länger als gedacht, aber wir hatten das große Glück Erstbesitzer zu sein (nur 33km).

Nachdem Sandras Rucksack beim Flug beschädigt wurde und Air New Zealand uns eine Adresse eines Schneiders mitten in Auckland gegeben hat, hieß es erstmal ab im Linksverkehr mit einem fast 7m langen Camper nach 24 Stunden Flug ins Stadtzentrum.

Anschließend sind wir noch eben mal 200km in den Norden gedüst. Weiter über die Bay of Island, wo man super Delphine beobachten kann, sind wir an die Westküste der Nordinsel zu den riesigen Kaui-Bäumen.




Leider war das Wetter an der Westküste regnerisch und windig, was über den ganzen Urlaub immer wieder, allerdings nur an der Westküste, vorkam. Durch die abgeschiedene Insellage bekommt Neuseeland auch alles mit was so über den Pazifik fegt.

Auf dem Weg Richtung Süden haben wir uns dann noch einen Tag in Auckland aufgehalten, der einzig großen Stadt in Neuseeland.


Weiter gings zu den Waitomo Caves. Wir haben uns dann in Neoprenanzüge geworfen und sind durch die besagten Höhlen im Stockdunkeln auf Gummireifen durch das eiskalte Höhlenwasser gegleitet. An den Höhlendecken sind viele Glühwürmchen wobei es sich bei näherem Betrachten um keine Würmer sondern Larven handelt, die klebrige Fäden spinnen und durch bläuliches Licht Insekten anlocken.

Nach diesem nasskalten Vergnügen sind wir nach Hobbingen gefahren, was als Filmkulisse für das Auenland in Herr der Ringe diente. Das Land des Bauerns wurde durch Zufall bei einem Überflug entdeckt und nur aufgrund des großen Baumes als Filmset ausgewählt. Leider waren bei uns nur noch die leeren Wohnungen der Hobbits zu sehen, aber für die Verfilmung "Der kleine Hobbit" wurde alles wieder zum Leben erweckt.


Nächste Station war Rotorua, ein Dorf voller blubbernden und nach faulen Eiern stinkenden Löchern, wo man am Campingplatz direkt am Stellplatz über Dampf sein Essen zubereiten konnte, zumindest sofern Einen der Gestank nicht stört. Wir sind lieber in die heißen Thermalquellen gehüpft, wo wir leider auf einige japanische Reisegruppen gestoßen sind die die Idylle beeinträchtigt haben.


Von Rotorua kommt man an den Huka Falls und dem Lake Taupo vorbei in den Tongariro Nationalpark. Auch hier ist man wieder mitten ein einem Drehort aus Herr der Ringe, nämlich Mordor. Genau so bedrohlich war die Szenerie als wir spätnachmittags mitten in der Pampa an dem Campingplatz neben einem alten Castle, welches als Hotel dient ankamen. Der Himmel auf einer Seite stockdunkel, der Vulkan rosa angestrahlt mit einem weißen Wolkenrand um den Gipfel. Als in der Gemeinschaftsküche noch von herumschleichenden Leuten gesprochen wurde, war der Spuck perfekt.


Leider konnten wir die beliebte Wanderung den Tongariro Crossing aufgrund starken Windes nicht machen und so entschieden wir uns für die Weiterfahrt nach Süden.

In Wellington, der Hauptstadt Neuseelands, gibt es nicht viel zu sehen. Das Te Papa Museum ist aber auf jeden Fall einen Besuch wert. Durch den Einsatz von multimedialen Effekten gestaltet sich ein Besuch abwechslungsreich und auch für Nichtmuseumsgänger wie uns kurzweilig.

Als Andenken an Wellington bekamen wir von einer Politesse einen Strafzettel aufgrund Parkens außerhalb der Markierung, was bei einem 7m Camper schon mal vorkommen kann. Eine nette Mail an die zuständige Behörde und schon wurde uns die Strafe erlassen.

Von dort sind wir mit der Fähre auf die Südinsel übergesetzt, wo wir durch die Marlborough Sounds Richtung Abel Tasman Nationalpark gefahren sind. Nach 1,5 Stunden Schotterpiste erreicht man den abgelegenen Campingplatz. Auf der Hinfahrt haben wir gelesen, dass die 800 Stellplätze in der Hochsaison verlost!!! werden. Wir malten uns schon aus, dass wir nicht die einzigen sein werden… aber dort angekommen waren wir alleine und der Ranger meinte zu uns: Na dann ne schöne ruhige Nacht! Direkt am Strand, weit weg von jeder Zivilisation und dann noch der geniale Sternenhimmel, einfach umwerfend. Am nächsten Tag sind wir zu einer Tageswanderung im N.P. aufgebrochen. Mittagspause bei den Seehunden, wo man sich den Appetit durch den Geruch nicht verderben lassen sollte.

Dann ging es mal wieder an die Westküste und wir wurden wieder vom Regen begrüßt. Die Pancake Rocks gab es dort zu bestaunen, aber da das Wetter am nächsten Tag wieder besser werden sollte, entschieden wir uns dort zu übernachten um am nächsten Tag ordentliche Fotos machen zu können.


Weiter südlich liegen die beiden Gletscher: Franz Josef und Fox. Campen an einer Brücke in freier Natur und sportliche Betätigung beim Eisklettern. Dies war selbst für uns als regelmäßige Kletterer ordentlich anstrengend, da man alle Körperteile einsetzen muss und auch stets den Pickel mit ausreichend Schmackes in das Eis hauen muss.


Nächste Station war Queensland, das Outdoor-Paradies Neuseelands. über Nacht hatte es geschneit, was uns am Wildcampen nicht gehindert hat. Trotzdem war es die nächsten Tage nie wärmer als 10 Grad und wir sind an den entferntesten Ort im Fjordland aufgebrochen.

Am Milford Sound standen wir nach 120km Fahrt wieder einsam über Nacht am Parkplatz wo man eigentlich nicht campen durfte. Am nächsten Morgen hat sich noch ein weiteres Wohnmobil zu uns gesellt. Bevor die Reisegruppen aus Queensland eintrafen sind wir auf das erste Boot geflüchtet, um durch die atemberaubende Fjordlandschaft zu fahren. Mit an Bord die Camper vom Parkplatz, die wie sich herausstellte aus unserem Nachbarort waren. Was für ein Zufall: man steht am Ende der Welt und übernachtet neben Landsleuten aus dem Nachbarkaff.


Über die Catlins, welche wir hier jedem empfehlen können, sind wir nach Dunedin gefahren. In den Catlins, einem Landstrich im äußersten Süden Neuseelands, haben wir bei einer super netten Familie im Garten stehen dürfen. Ein kleines Sanitärhaus und eine Küche machten den Stellplatz komplett. Am eigenen Zugang zum Strand musste man jedoch dem dort ansässigen Seelöwen Platz machen, der sich äußerst angriffslustig zeigte.


Dunedin ist die Heimat von Cadbury Chocolate, die auch Führungen in der Schokoladenfabrik mit Probierproben anbieten. Außerdem bietet Dunedin jede Menge schottisch angehauchte Gebäude und eine schöne Universität. Außerhalb gibt es das einzige Castle in Neuseeland, und eine Pinguinkolonie sowie jede Menge Albatrosse.




Bevor wir zur letzten Station Christchurch aufgebrochen sind, sind wir noch über Moreaki Boulders (große seltsame Steinkugeln am Strand) in den Mt. Cook Nationalpark gefahren. Der Mt. Cook, was zugleich der höchste Berg Neuseelands ist, hat uns mit 25 Grad und strahlend blauem Himmel begrüßt. Wir begnügten uns mit der klassichen Talwanderung, teilweise über Holzstege, zum Gletschersee, sowie einer Bootstour durch schwimmende Eisberge bis an die Abbruchkante.






Den Abschluss bildete Christchurch, eine nette Kleinstadt, die mittlerweile leider durch die Erdbeben stark beschädigt wurde.


Nach vielen imposanten Eindrücken, vor allem durch eine völlig andere Pflanzenwelt, sind wir zurück nach Hause geflogen. Neuseeland ist definitiv eines der schönsten Länder der Welt, da das Land komplett vom Rest der Welt abgeschnitten ist. Keine Anzeichen von Hektik, Stress, Krisen oder sonstigen Brennpunkten. Außerdem super nette Menschen, auch die Maori, die im Gegensatz zu Ureinwohnern in anderen Ländern voll integriert sind.

Neuseeland ist bis heute unser schönstes Reiseziel gewesen und daher schwer zu toppen.
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